abgesoffen
Regie:  Annna Porzelt  Genre: kurzdramödie  Jahr: 2006    Format: 16mm    Länge: 18 min
Kamera: Martin Kolbert    Drehbuch: Ira Wedel    Produzent: Lisa Grözinger
Darsteller:  Patricia Litten, Michael Abendroth, Christina Rubruck, Karl Maslo    
Ton: Rüdiger Sturm    Musik: Matthias Klein    Schnitt: Hildegard Schröder    webside: www.praedikat-porzelt.de

Inhalt:  In „abgesoffen“ treffen vier Menschen in der zweiten Hälfte ihres Lebens für ein Wochenende aufeinander. Allesamt sind sie mehr oder weniger erfolgreiche Künstler, aber sie sind ausgebrannt, jeder musste sich irgendwie „arrangieren“. Ihr Leben ist auf verschiedene Arten miteinander verknüpft, trotzdem regiert bei diesem Treffen die unerträgliche Langeweile: Es ist alles bereits gesagt. Und dennoch versuchen sich längst nicht mehr zugelassene Gefühle ihren Weg durch die fassadenhafte Erstarrung zu bahnen...

warum gescheitert:  Warum wir abgesoffen sind... Eigentlich hätte „abgesoffen“ ja „David“ heißen sollen und ein völlig anderer Film werden – das missglückte und sich stetig nicht bessern wollende Drehbuch dazu habe ich allerdings drei Wochen vor Drehbeginn in die Mülltonne getreten. Dementsprechend schnell musste „abgesoffen“ geschrieben, besetzt und gedreht werden. Der vierte Schauspieler sagte zwei Tage vor Drehbeginn zu – dementsprechend viele vorher ab. Einen Cutter, der die Auflage erfüllen wollte, die 16mm Arbeitskopie in knappen zwei Wochen am Steenbeck zusammenzuschneiden, habe ich an der Filmakademie nicht gefunden – zum Glück kam die wilde Hilde (Hildegard Schröder, Schnitt) mit ihrer lebenslangen Cuttererfahrung auf dem Buckel und hat mir das Ding zusammengeschustert – aber Hilde musste schnell wieder zurück nach München, von wo mein Dozent Christian Wagner grade kam, um den Film abzunehmen. Seine Änderungen, die ich heute noch bereue, ausgeführt zu haben, zerstörten die zeitgleich bearbeitete Mischung und eine Nacht vor der Präsentation (Bild war die Arbeitskopie und Ton ein Perfoläufer..) war der komplette Film asynchron. Später wollte den Film kein einziges Festival herzeigen. Das Thema des Films – sehen Sie selbst!

Unser Kommentar: Erfolg macht sexy und Künstler sind schlecht ernährt. Diese Diskussion ist so alt, wie der Streit, ob die Kunst frei oder nur Handwerk sei. Der sensible Künstler ist der ewige Verlierer! Scheinbar! Denn Gegensätze ziehen sich an. So treffen sich am Ende der Illusionist mit der Managerin und der erfolgreiche Regisseur geht leer aus. Sinnigerweise in der Sauna. Mit 16mm zu drehen ist bekanntlich teuer, so wird jedes Zipfelchen bis auf das letzte Bildchen ausgenutzt. Das hat nicht nur Charme, sondern ist auch das Elixier aller Sehnsüchten junger Filmemacher. Wenn mans mag.